Nach einem einjährigen Atelierstipendium der Hessischen Kulturstiftung in London, präsentiert Tabel aktuelle Arbeiten aus den Bereichen Video, Installation, Zeichnung und Performance. Die zentrale und zugleich titelgebende Arbeit, die Videoinstallation "Terrible Eyes", befasst sich mit den Spannungsfeldern von Wut und Angst, Gewalt und Zynismus. Ausgangspunkt dieser Arbeit war das Youtube Video einer inszenierten Schlägerei von Arbeitern des BiIlingsgate Fischmarkt in Canary Wharf, London. Carsten Tabel stellt einen aus dem Off vorgetragenen Text in Dialog mit eigenen Liedern und Versatzstücken aus im Internet gefundenen Videos. Hieraus entspringt eine dialektische Erzählung über Aufstand, Anstand, Widerstand, Ablehnung und Selbstaufgabe. Das Ringen um die eigene Identität verhandelt Tabel ohne Überlegenheitsgesten und mit humorvollem Blick.

"Das Ideal dominiert den Raum auf allen Ebenen. Ich suchte den Menschen am Nullpunkt. Ich wollte eine Welt die untergeht, wenn schon nicht faktisch so doch zumindest intellektuell oder emotional. Je mehr ich tanzte um mich zu befreien, desto mehr schwitze ich und meine Kleidung klebte am Körper, desto mehr entfernte ich mich vom Ideal. An der Bar diskutierte man über mein Aufenthaltsrecht." (Textauszug aus  Carsten Tabel  Terrible Eyes, 2013, Video, 12min)

 

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