Auf den Bildern von Sebastian Nebe werden zwei Jahreszeiten dargestellt: Winter und Herbst. In dieser Zeit wirkt die Natur nicht mehr lebendig. Für den Künstler ist die Darstellung von Wald und Felsen einerseits graphisch und formal von Interesse. So werden Bäume zu einem undurchdringlichen Netz, das aus toten Ästen besteht.

 Andererseits stehen die dargestellte Natur und die Überreste menschlichen Daseins als Sinnbild für Entfremdung. Der Künstler benutzt  große Formate, damit der Betrachter den Eindruck hat, dass er in das Bild gehen könnte. Der Mensch scheint aber nicht mehr Teil der Natur zu sein. Er ist nicht mehr den Naturgesetzen untergeordnet, nicht mehr von ihr abhängig – er ist ihr entfremdet. Diese offensichtlich Distanz zur Natur ist das Unbehagen, das die Bilder von Sebastian Nebe hervorrufen.  Man kann die Malerei von Nebe mit dem Schaffen der Romantiker assoziieren, aber eher als eine gegenwärtige Neuinterpretation der romantischen Naturvision. Der Kontrast zwischen benutztem Material und  dargestellten Objekten - massive Felsen und dunkle Wälder auf weißem Papier, die monumentale Installation ‚Ruine’ bestehend aus Styropor – und die Einheit von Installation und Bildern unterstreichen das ambivalente Verhältnis zwischen Mensch und Natur in der Gegenwart.

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