Rückhäberle arbeitet mit einer Bildsprache, die sich jenseits des Orthodoxen bewegt. Die dargestellten Menschen scheinen gefangen in einem disharmonischen Raum–Hintergrund, Bildmitte und Vordergrund sind zu einer klaustrophobischen Ebene verdichtet.
Gleichsam aufgehangen inmitten von Bewegung erscheinen seine Figuren wie Standbilder eines Films. Sie wirken melancholisch, mit erschöpftem Blick; einige wenige grinsen dem Betrachter mit manischem Lächeln ins Gesicht. Leuchtende Farben und schematische, wie gemeißelt wirkende Gesichtszüge verleihen ihnen eine maskenähnliche Gestalt. So ähnelt auch ihre Kleidung oftmals den Kostümen entpersonalisierter Schauspieler, die Männer im uniformen Buisness-Look und kurzröckige Frauen verkörpern.
Augenscheinlich hat der Künstler Vergnügen am Spiel mit Formen, Arrangement und Veränderung menschlicher Proportionen. So scheint es, dass Ruckhäberles Bilder weniger eine Erzählung eröffnen, sondern vielmehr die Lust an der Eigentümlichkeit ihrer Konstruktion ausdrücken. Durch den Einsatz visueller Komponenten, die scheinbar schief oder perspektivisch widersprüchlich wirken, entwickeln die Bilder eine eigene Sinnlichkeit. Ruckhäberles Werke gleichen einem zusammengesetzten Puzzle, in dem jedes Element als individuell gestaltete Form eine Lücke im großen Ganzen füllt.
Die Malerei versteht Ruckhäberle eher als Konstruktion denn als Nachahmung der Realität. Diese Sicht ist stark beeinflusst durch die gebündelten Kräfte von Abstraktion und malerischer Fläche, und gleichzeitig gekennzeichnet durch eine eigene, besondere Schönheit.

Seit 2001 stellt Ruckhäberle regelmäßig in der Galerie Kleindienst aus. Im Rahmen zahlreicher Einzelpräsentationen und Ausstellungsbeteiligungen sind seine Arbeiten mittlerweile einem internationalen Publikum bekannt geworden (wie beispielsweise in Berlin, London, Paris, Kopenhagen, New York, Los Angeles und Seoul).
Im Jahr 2007 gründete Ruckhäberle den LUBOK-Verlag, mit dem er sich der Herausgabe originalgrafisch gedruckter Künstlerbücher verschrieben hat. Hierfür lädt er regelmäßig Künstler und Künstlerinnen ein, durch die Gestaltung von Linolschnitten an der Erscheinung einer neuen Ausgabe mitzuwirken. Gedruckt werden diese auf einer ehrwürdigen Präsident Schnellpresse der Druckwerkstatt edition carpe plumbum von Thomas Siemon, die auf dem Gelände der Leipziger Baumwollspinnerei beheimatet ist. In der Tradition russischer Volksbilderbögen stellen die Bücher  Originalkunstwerke dar, welche einem breitem Publikum erschwinglich bleiben sollen. Zu sehen sind diese in den Räumen des Verlags in der Leipziger Paul-Gruner-Straße 64, aber auch bei Auftritten auf verschiedenen internationalen Kunstmessen. Den bisherigen Höhepunkt markierte dabei eine Gruppenausstellung von März bis Juni diesen Jahres im Museo Nacional de la Estampa in Mexico-City, bei der die LUBOK-Bücher sowie druckgrafische Arbeiten von 27 mit dem Verlag zusammenarbeitenden Künstlern (darunter Tilo Baumgärtel, Rosa Loy, Tal R, Neo Rauch, David Schnell und Matthias Weischer) zu sehen waren. Seit einiger Zeit betreibt Ruckhäberle zusammen mit Michael Ludwig das LuRu-Programmkino  auf dem Spinnerei-Gelände in Leipzig. 

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