Corinne von Lebusa erschafft uns mit ihrer subjektiven Mystik die wunderbare Welt eines privaten Kosmos. Die Leichtigkeit und Flüchtigkeit scheinbar banaler Gedanken verbergen geschickt die Brüche im Ensemble. Die Bilder der Künstlerin weisen uns die Rolle eines Voyeurs zu, so als schauten wir uns Unerlaubtes an. (...) Das Auge wird verleitet, mit dem Blick über die Schönheit ihrer wohl komponierten Arrangements in gefälliger Farbigkeit der Bilder umherzustreifen. Es wandert hier und dorthin, ist beglückt über die wundervollen fidelen Gedanken der Malerin, das Herz öffnet sich aufgrund von Lebensfreude und der lebensfrohen Bejahung von Eros und Sinnlichkeit im Umgang mit dem anderen Geschlecht, sieht Beziehungen zwischen Männern und Frauen in einer Unkompliziertheit, wie wir sie wohl alle gern ein wenig mehr hätten. (...) Plötzlich bleibt das Auge im behaglichen Gleiten über die Bildoberfläche hängen, im Augenwinkel erhebt sich ein kleiner Grad, der schmerzt. Eine fehlende Nase, rote Tränen, ein Gesicht bestehend nur aus Augen, schwarze Haut, eine perfekte Brust, halb übertüncht. Helligkeit, Leuchtkraft und Lebendigkeit werden konterkariert von Dunkelheiten, formalen Irritationen und vermögen den Arbeiten von Corinne von Lebusa eine überraschende Tiefgründigkeit zu verleihen. Abgeschnittene Gliedmaßen, merkwürdige Unfälle bremsen uns, lassen in uns nach einer Resonanz auf eine Botschaft forschen. Ist es nötig, auf alles eine Antwort zu finden, oder erlauben wir, uns von der Schwerelosigkeit ihrer Bilder anstecken zu lassen? Die Künstlerin überträgt uns die Entscheidung. (Rosa Loy, Auszug)

Zurück