Rückhäberle arbeitet mit einer Bildsprache, die sich jenseits des Orthodoxen bewegt. Die dargestellten Menschen scheinen gefangen in einem disharmonischen Raum – Hintergrund, Bildmitte und Vordergrund sind zu einer klaustrophobischen Ebene verdichtet.

Gleichsam aufgehangen inmitten von Bewegung erscheinen seine Figuren wie Standbilder eines Films. Sie wirken melancholisch, mit erschöpftem Blick; einige wenige grinsen dem Betrachter mit manischem Lächeln ins Gesicht. Leuchtende Farben und schematische, wie gemeißelt wirkende Gesichtszüge verleihen ihnen eine maskenähnliche Gestalt. So ähnelt auch ihre Kleidung oftmals den Kostümen entpersonalisierter Schauspieler, die Männer im uniformen Buisness-Look und kurzröckige Frauen verkörpern.

Augenscheinlich hat der Künstler Vergnügen am Spiel mit Formen, Arrangement und Veränderung menschlicher Proportionen. So scheint es, dass Ruckhäberles Bilder weniger eine Erzählung eröffnen, sondern vielmehr die Lust an der Eigentümlichkeit ihrer Konstruktion ausdrücken. Durch den Einsatz visueller Komponenten, die scheinbar schief oder perspektivisch widersprüchlich wirken, entwickeln die Bilder eine eigene Sinnlichkeit. Ruckhäberles Werke gleichen einem zusammengesetzten Puzzle, in dem jedes Element als individuell gestaltete Form eine Lücke im großen Ganzen füllt.

Die Malerei versteht Ruckhäberle eher als Konstruktion denn als Nachahmung der Realität. Diese Sicht ist stark beeinflusst durch die gebündelten Kräfte von Abstraktion und malerischer Fläche, und gleichzeitig gekennzeichnet durch eine eigene, besondere Schönheit. 

Zurück